Die Halbinsel vor Dublin wird von vielen Dublin-Touristen häufig schlicht übersehen. Viele, die sich in den Trubel der Hauptstadt begeben, haben vielleicht auch nicht unbedingt den Wunsch, sich den gemütlichen kleinen Fischerort anzusehen. Ich kann nur sagen – das ist ein Fehler 🙂 Howth besitzt eine große Anziehungskraft. Der Ort ist schnell mit der DART zu erreichen und bietet unglaublich viel.
Von Dublin nach Howth
Am bequemsten geht das mit der DART. Von Temple Bar oder der Grafton Street aus ist man in ca. 15 Minuten bei der DART/ Pearse Station. Die Züge fahren regelmäßig im 20 Minutentakt und brauchen ca. 30 Minuten für eine Strecke. Die Rückfahrkarte kostet 4,70 Euro, also ein wirklich bezahlbares Vergnügen. Howth ist die Endstation, das Aussteigen kann nicht verpasst werden. Durch den kleinen Bahnhof geht’s hinaus, man steht sofort mitten im Ort.
Für Besucher, die nicht sofort los wollen, empfiehlt sich ein Abstecher ins Pub „The Bloody Stream“. Eine freundliche Barbesetzung serviert gutes Essen oder auch einfach nur ein Bier. Man sitzt draußen in der Sonne oder drinnen am stilechten Kaminfeuer – ganz nach Belieben.
Was gibt’s in Howth?
Als Erstes dann bitte links halten, um zum Hafen zu kommen. Hier sind kleine Fischrestaurants direkt am Wasser, die Trawler liegen vor Anker, Netze sind ausgelegt zum Trocknen oder werden gerade repariert. Alles noch sehr „urtümlich“. Man kann hier den Hafen runter gehen bis zur Kaimauer, auf der man gemütlich sitzen und gucken kann.
Zurück geht’s denselben Weg, dann bitte kurz um das Hafenbecken herummarschiert, die vielen Segelboote betrachtend, am Spielplatz vorbei zum anderen Teil der Mole. Hier gibt es einen schönen Dammspazierweg zum Leuchtturm runter. Ich habe eine der vielen Bänke genutzt und einfach erstmal nur das Wasser angeguckt (nein- es sieht nicht immer nur gleich aus 🙂 ) Seehunde habe ich leider keine entdeckt, die sollen hier aber auch sein.
Cliff Walk – Spaziergang an den Klippen
Unschlagbar und eigentlich auch unerwartet, ist dieser unglaublich schöne Cliff Walk, der nur ein paar Schritte von der Mole entfernt beginnt. Ein kleiner kurzer Anstieg an ein paar Wohnhäusern und schönen kleineren Villen vorbei, bringt mich direkt auf Höhe.
Konnte während dieses kurzen Anstieges immer schon auch der weite Blick auf das Meer genossen werden, so beginnt hier dann auch die „typisch“ irische, karge Natur. Leicht felsig, geduckter Heidebewuchs, im Herbst offensichtlich auch wunderschön in Lilatönen leuchtend, so liegt der Cliff Walk hier vor den Wanderern. Man benötigt übrigens keine Wanderschuhe. Die Strecke ist nicht anspruchsvoll. Aber, angesichts der teilweise wirklich steil abfallenden, nahen Klippen, ist festes Schuhwerk empfehlenswert.
Die kleine Runde führt nach ca 1,5 Stunden in die Ortsmitte zurück. Man kann auch eine größere Runde drehen, muss dann aber logischerweise mehr Zeit mitbringen. Aber, Zeit benötigt man auch so mehr, als für diesen Rundweg angegeben. Man muss einfach immer wieder anhalten und diese tollen Ausblicke in die Weite oder auch die Klippen hinunter genießen.
Howth Abbey
Wer noch nicht genug hat, kann auch noch die Howth Abbey, vielmehr, ihre Überreste, besichtigen. Denn, natürlich gibt es auch in Howth Ruinen, wie überall in Irland. Sehr prominent steht diese Ruine mitten im Ort und kann aus dem Hafen von jedem Standpunkt aus gesehen werden. Ein kurzer Anstieg die Abbey Road hinauf, und schon ist man da. Wer mag spaziert über den Friedhof und entziffert die Grabsteine. Andere können auch lediglich den wunderbaren Blick über den Hafen genießen.
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