Auch mich hat die Welle voll erwischt. Es hat ja wirklich einige Zeit gedauert, bis sie nach Deutschland geschwappt ist, aber Zumba ist angekommen. Aerobic? Step Aerobic? Cardio? Vergesst es – Zumba bringt es wirklich.

 

Das Interesse an Kursen für Zumba hat wahrscheinlich auch die Anbieter hier überrascht. Selbst in unserer vergleichsweise kleinen Gemeinde, hat die VHS die Zahl der angebotenen Kurse freundlicherweise kurzerhand aufgestockt, um der großen Nachfrage gerecht zu werden. In verschiedenen Räumen werden die Kurse nun angeboten. Selbstverständlich ist das „Ambiente“ in einem VHS Kursraum nicht ganz so lässig, wie es im Sportstudio sein kann, aber ein Blick auf den Preis kann da schnell zum entscheidenden Moment werden.

Zumba der VHS

Bei der VHS Grafing kann Zumba pro Semester gebucht werden. Von März bis August (ausgenommen sind die Schulferien) findet der Kurs 1 x/ Woche statt und kostet 85 Euro. Rosania, unsere „Tanzlehrerin“ (man mag sie kaum so nennen), hat die Musik im Blut. Unser Tanzraum ist zwar ein wenig dröge, aber das ist schnell vergessen, wenn sie loslegt.

 

Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Wir werden kurz eingewiesen und dann geht’s auch schon los. Rosania nimmt viel Rücksicht, übt die Bewegungen, wenn wir sie gar nicht drauf kriegen und irgendwann geht es dann plötzlich. Die Musik ist einfach mitreißend und selbst, wenn ein paar Schritte vielleicht nicht so klappen, dann kommt man immer wieder rein. Und Rosania kann man den Spaß an der Sache ansehen, da kann man gar nicht anders, als sich die Beine im Lamada auch zu verknoten!

Zumba beim TSV

Auch der Turnverein hat sich der Nachfrage angepasst. Offensichtlich ist es gar nicht so einfach, noch Räume zu finden, die für den Zumba Abend geeignet sind. Für Herbst/ Wintersemester wird noch ein Raum gesucht (!!!) Derzeit wird der Kurs des TSV Markt Schwaben in der Sporthalle der Grundschule am Donnerstag Abend und Samstag Vormittag angeboten. Es kostet für Mitglieder 45 Euro (Nichtmitglieder 57 Euro) und geht von April bis August.

 

Wer die Sporthalle betritt hat sofort einen Backflash in die eigene Kindheit. Sporthallengeruch ist nun mal nicht zu toppen. Aber auch hier gilt: sobald die Musik einsetzt, geht sie in die Beine und das dröge Drumherum ist vergessen.

Katharina heißt unser Instructor hier. Sie kommt aus der Ecke der lateinamerikanischen Tänzen und das sieht man ihr an. Super Haltung und die richtigen „Moves“. Katharina nimmt sich sehr viel Zeit, allen Teilnehmern die Grundschritte zu vermitteln, damit die anschließenden Choreographien dann auch gut sitzen und Spaß machen.

 

Zumba im Fitness-Studio InJoy

Auf der Suche nach weiteren Alternativen habe ich mich auch beim ortsansässigen Fitness-Studio erkundigt. Die Mailnachfrage nach einem Zumba Kurs wurde unzureichend beantwortet (lediglich mit einem Verweis auf den Übungsplan). Also marschierte ich mal hin und erkundigte mich vor Ort.

Und, siehe da, auch InJoy bietet Zumba an. Man darf 3 x Schnuppern und muß sich dann entscheiden. Leider findet der Kurs ausschließlich an Samstagnachmittagen statt, das ist eine schwierige Zeit, wie ich finde. Eine 10-Karte kostet dann 115 Euro, oder man entscheidet sich für eine Mitgliedschaft im Fitnessclub.

Unschlagbarer Vorteil bei InJoy ist es natürlich, dass man hier in einem großen Fitnessraum tanzen kann. Spiegel sind an 3 Wänden und eine Musikanlage sorgt für guten Sound. Außerdem super ist, dass es gute Umkleidekabinen und auch Duschen gibt, dass kann man beim den anderen Kursen natürlich nicht erwarten.

 

Auch hier werden die Kurse von ausgebildeten Instructors geleitet. Anleitungen gibt es jedoch keine, man muß sich reinfinden. Die Musik war die beiden Male, die ich getestet habe, sehr laut, man hörte keine Anweisungen. Es ist beim Zumba ja auch nicht üblich, dass Tanzschritte angesagt werden. Die Bewegungen werden durch Handzeichen angekündigt. Ein klein wenig Einweisung wäre aber schon schön. Der Funke springt auch nicht wirklich über, ob es an der zu lauten Musik liegt? Ich weiß es nicht. Der „Fun Faktor“ ist jedoch bei den Instructors des TSV und VHS höher.

 

Wer macht mit beim Zumba?

Einzig im Sportstudio bin ich in der Gruppe mal auf einen Mann gestoßen. Zumba scheint ein Frauending zu sein. Möglicherweise sind die Männer auch einfach heilfroh über die Zumba-Welle, da sie nun ihre Ruhe haben. Frauen können allein zum Tanzen, haben einen Riesenspass und die Männer können nun ihrer „Tanz-Muffelschaft“ frönen. Erstaunlich fand ich auch, dass Zumba wohl nicht nur was für die ganz jungen Hüpfer ist. Ich begegne in den Kursen Frauen und Mädchen von ca 13 Jahren bis ungefähr 60 Jahren.

Einen wunderbaren Satz sagte eine der älteren Teilnehmer mal ganz am Anfang der Kurse, als alle noch unsicher waren und keiner vorne stehen wollte…: „ich kann das auch nicht, ich hab nur Spaß!“ Und genau darum geht’s – Zumba macht unendlich viel Spaß!

Kleidung für’s Zumba

Hauptsache nicht einengend – dann kann man eigentlich alles anziehen, womit man sich wohlfühlt. Selbstverständlich hat aber auch der Zumba – Hype einen eigenen Kleidungsstil. Bunt ist der, weite Hosen, enge Shirts.

Leider sind selbst große Sportketten wie Sport Schuster, Sport Scheck oder auch InterSport auf Zumba überhaupt nicht eingestellt. Nicht mal der Begriff ließ dort irgendwas klingeln. Meine Nachfrage wurde mit „Rumba“ missverstanden und ich wurde auch gerne mal an Ballettausrüster weitergeleitet, als die Verkäufer hörten, es handele sich um tanzen. Naja, wie gesagt, Zumba kann man in jeder beliebigen Kleidung machen. Die Schuhe sollten festen Halt bieten, aber auch gut rutschen, da man während der Schritte nicht durch rutschfeste Schuhe plötzlich gestoppt werden sollte.

Und, wer sich stilsicher kleiden will, der muß halt ins Internet ausweichen:
Zumba Wear.at
Online Shop von Susana Morais
(Shopnutzungen auf eigene „Gefahr“, ich bin für die Angebote nicht verantwortlich)

Hier gibt’s  noch mehr Zumba Kurse in Erding, Poing und Neufinsing