Da war ein Platz an der Wand, wo irgendwas dran mußte. Und da war die olle Schublade, die in keinen Schrank mehr passte, mit Flecken und abgesplitterten Ecken. Da läßt sich doch bestimmt das eine mit dem anderen gut verbinden. Ich bringe also die Schublade ein wenig auf Vordermann und schon wird aus ihr ein ganz besonders Regal, was nicht an jeder Wand hängt.
Schublade reinigen
Die alte Schublade hat viele Splitter, ausgehauene Kanten und Flecken und Reck im Inneren. Zunächst mal muß die Schublade also innen ein wenig gereinigt werden. Das mache ich mit einem Schleifpapier.
Außen ist die Schublade lackiert. Dieser Lack muß natürlich runter. Sonst hält hinterher die neue Farbe nicht gut.
Der Schubladengriff stört natürlich beim Schleifen. So kann man ihn auch nicht gut abschliefen. Daher schraube ich ihn ab. Die Schrauben gut aufheben. Sie Schublade ist schon alt, solche Schrauben wären schwer zu ersetzen.
Abgesplitterte Stellen ausbessern
Zudem sind richtig fiese Kanten reingehauen und Splitter hängen herum. Wenn ich jetzt viel Lust hätte und alles auf neu trimmen würde wollen, könnte ich mit Holzkleber (kann man hinterher gut bearbeiten) und auch Holzwachs die kaputten Stellen ausbessern.
Aber, ich möchte hinterher keine perfekte Schublade habe, der würde meiner Ansicht nach der Charme fehlen. daher entscheide ich mich dazu, einfach alles glatt zu schleifen, so dass man sich zumindest keine Splitter einreissen kann. Aber die Kanten bleiben erhalten.
Schubladen-Regal anstreichen
Wenn die alte Schublade überall gereinigt ist und alle unebenen Stellen abgeschliffen sind, ist sie bereit für den ersten Farbauftrag. Ich entscheide mich zum ersten Mal dazu, nicht mit Farbe und Pinsel zu arbeiten, sondern mit einer Farbspray-Dose. Die Umgebung muß gut abgedeckt sein. Vorher sollte auch kurz ein Finger in den Wind gehalten werden, da man sich je nach Windrichtung unbedingt in die andere Richtung stellen sollte. Der Spraynebel umnebelt sonst sehr schnell den Sprüher.
Nach der ersten Schicht Farbe muß das gute Stück nochmal angeschliffen werden. Dann kommt die zweite Schicht Farbe drauf. So erreicht man einen gleichmäßigen Farbauftrag. In diesem Fall verändert das Schleifen jedoch auch die Farbschattierung. Die Stellen, die ich anschleife, da die Farbe zu Unebenheiten im Holz führt, werden leicht dunkler. Bei Arbeiten mit „normalem“ Lack und Pinsel ist das nie passiert.
Auch fällt mir auf, dass das Sprayen eine teure Angelegenheit ist. Ich verbrauche 2 Spraydosen und muß daher für die Farbe mehr bezahlen, als es mit herkömmlicher Farbe nötig gewesen wäre. Aber nun habe ich so begonnen. Irgendwann ist die neue Farbe auf der Schublade fertig. Nach dem Trocknen lackiere ich sie noch mit „Seidenmatt“. Führt zu einem schönen Glanz, schützt vor Stößen und man kann besser Staubwischen (muß ja auch leider irgendwann mal sein).
Jetzt noch den Griff fertig stellen. Zunächst muß auch der abgeschliffen werden. Dann wird er in der gleichen Farbe, wie die Schublade, lackiert.
Regal fertigstellen und an die Wand anbringen
Der fertige Griff wird nun wieder an die Schublade geschraubt. Nun stellt sich das Problem, wie eine alte Schublade an der Wand befestigt werden kann. Sie hat ja schließlich keine Aufhänger.
Als Aufhänger entscheide ich mich für Winkel, die eigentlich als Holzverbinder dienen. Sie sind flach genug, dass ich sie mit dünnen kurzen Nägeln an der Schublade befestigen kann. Das ist wichtig, da ja das Holz durch die Nägel nicht splittern soll.
Fertiges Schubladen-Regal
So, es ist fertig. So schnell und günstig kommt man an ein Regal, was nun wirklich nicht jeder hat. Ich weiß noch nicht so recht, was hinein soll. Aber es hängt schon mal an seinem Platz. Deko-Schnickes hat man ja immer irgendwie genug, es wird sich schon füllen 🙂
Für die Idee vielen Dank an Titatoni