Willkommen im Mumintal – Tove Jansson

„Die Mumins“ fanden wir zufällig, aber als wir den ersten Band fertig hatten, ließen sie uns nicht mehr los. Erstaunlicherweise sind sie gar nicht so sehr bekannt, was schade ist, wenn man sich erstmal drauf eingelassen ist, mit ihnen zu gehen ins Mumintal und ihre Abenteuer mitzuerleben.

Die Mumins sind kleine Trolle. Wir lernen Muminmutter und Mumin auf ihrem langen Weg, auf der Suche nach Muminvater, kennen.  Es begegnen ihnen viele kleine Abenteuer und weitere kleine Wesen. Allen voran das kleine Tier, das ängstlich hinter einem Baum kauert und sich ihnen gerne anschließt. Viele liebevoll beschriebene Bewohner des Waldes kreuzen den Weg der kleine Truppe.

Einige von Ihnen freundlich, andere wieder abweisend. Der Muminvater wird schließlich nach langen Irrwegen bei Hochwasser auf einem Baum gefunden. Auch, wenn ihn das Fernweh damals packte und er davon zog, so ist er jetzt doch froh, seine Familie wieder zu haben. Sie ziehen zusammen in ein Haus im Mumintal, auch das kleine Tier darf bleiben.

Somit ist der Grundstein gelegt für das Verständnis der Mumingeschichten. Das kleine Tier, das Schnüferl, gehört von Anbeginn zu Familie. Viele weitere werden noch dazukommen, wie sich sogleich im zweiten Band des Buches, Komet im Mumintal, zeigt.

In diesem Band geschieht ungleich mehr. Ein Komet bedroht das Tal. Mumin und seine Freunde machen sich auf einen gefahrvollen Weg, um mehr über ihn herauszufinden. Die wirklich liebevolle Beschreibung aller Familienmitglieder und Freunde, ist einmalig. Jeder hat seinen typischen Eigenheiten. Die Muminmutter trennt sich nie von ihrer Handtasche, in der sie immer zu der Situation passende Dinge findet. Der Muminvater ist oft von Fernweh geplagt und eher pflegmatischer Natur. Das Schnüferl ist teilweise neidisch und starrsinnig, dennoch sehr niedlich und liebenswert. Der Schnupferich mit Hut und Pfeife wird zu einem verlässlichen Freund. Und der Hemul, der sich um nichts kümmert, als um seine jeweilige Sammlung, ist zwar nicht gerade freundlich und eher ein Einzelgänger, wird aber in Zeiten der Not ebenso ohne Umstände gerettet und aufgenommen.

Der „Komet“ ist eine teilweise mitreißend spannende Geschichte über Abenteuer, Freundschaft und tatsächlich auch lehrreich in Punkto Akzeptanz von „Andersdenkenden“. Denn, egal, wie sie auch sein mögen, ob eitel, wie das Snorkfräulein, unselbständig wie das Schnüferl oder unabhängig wie der Schnupferich, jeder findet (s)einen Platz in der Gruppe um die Mumins.

Die Mumins sind Geschichten, die auch die Erwachsenen beim Vorlesen unterhalten. Man läßt ein wenig los vom Realismus der zeit und versinkt mit in die „verrückten“ Muminabenteuer.

 

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