Für große und kleine Wildwestliebhaber und auch für jene Menschen, die eigentlich mit dem Cowboy und Indianer-Spielen nichts anfangen können, für alle somit eigentlich, ist Pullmann City auf jeden Fall mal einen Besuch wert. In Eging am See im Bayerischen Wald befindet sich die Westernstadt. Kommt jemand mit dem Pferd, so findet er hier alles, was das Tier glücklich macht. Auch ausreichend Wiesen und Parkraum für Pferdetransporte stehen zur Verfügung. Der größte Prozentsatz der Besucher kommt aber wohl mit dem PKW. Autoparkplätze gibt es ausreichend. Von dort sind es nur ein paar Schritte, bevor man Pullman City betritt.
Bevor wir uns aber alles ansehen können, müssen wir erstmal Eintritt zahlen. Alle, die in zeitgenösischer Kleidung kommen, dürfen kostenlos rein, nach Pullman City. Für uns „normale“ Touristen gilt das natürlich nicht.
Endlich dürfen wir das Gelände betreten. Am Anfang stoßen wir gleich auf einen sehr großen, schön angelegten Spielplatz für die Kleinen. Da halten wir uns aber nicht auf, da Cowboy, Indianerzelte und Pferde zu sehen sind – echt spannnend. Bullenreiten, Bogenschießen, auch das ist gleich im Angebot, aber uns zieht es weiter, erst einmal die Hauptstrasse runter, die Main Street.
Main Street
Wir passen gut auf, um nicht plötzlich unter die Hufe zu geraten. Keine Autos, dafür Kutschen und Pferde? Daran muß man sich auch erstmal kurz gewöhnen. Die Main Street macht Spaß! Wir gehen an Saloons vorbei, am Zeitungsbüro, wo man die Pullman City News für 1 € erstehen kann. Wie sehen kurz beim Sheriff rein, der, je nach dem, möglicherweise gerade ein paar Gefangene im Kittchen sitzen hat. Am Ende der Main Street gibt es Geschäfte. Hier lassen sich die Cowboys und Cowgirls ihre Kleidung nähen wie Anno Dazumal, oder kaufen sich was direkt von der Stange. Zaumzeug und Geschirr kann hier repariert werden und für den einen oder anderen kleinen Westernbegeisterten gibt’s hier einen Sheriffstern als Andenken!
Indianer
Am Ende der Main Street entdecken wir das große Indianerzelt.
Daneben stehen einige keine Tipis, die für Übernahtungsbesucher gebaut worden sind. Wir sahen auch ab und zu, ganz anachronistisch, Familien mit Rollköfferchen die Main Street hinuntergehen. Diese Menschen bleiben Nacht und geniessen ein wenig Wildwest Atmosphäre in Tipis oder auch in den Siedlerblockhütten. Alles ist sehr primitiv eingerichtet, Duschen und Toiletten gibt es zentral – aber letztlich ist der Wilde Westen ja kein 5-Sterne Hotel 🙂
Siedlerdorf
Die wahren Fans von Pullman City haben sich hier Blockhäuser gebaut. Angelehnt an wahre Identitäten werden Hütten ausgebaut, dass man wirklich in ihnen Leben kann und das Wild-Westleben in „natura“ erlebt. Direkt neben den Paddocks für die Pferde ist der Dorfeingang. Auch als Besucher darf man hindurch gehen und sich die Hütten anschauen. Sie sind es auch wirklich wert. Liebevoll gebaut, mit entzückenden Einzelheiten, von denen die Gartendusche aus einer alten Blechkanne nur ein Beispiel ist.
Living History
Einen wunderbaren Höhepunkt hat die Show des gesamten Pullman City Teams gebildet. Um den Besuchern die Zeit und die Geschichte nahe zu bringen, wird ein Kurzüberblick gegeben, ausgehend von der Indianerzeit, Besiedlung durch die Weißen, Sezessionskriege etc. Die einzelnen Szenen werden kurz erklärt und dann kommt Leben in die Bude:
Die kleine Bisonherde, die frei durch die Main Street getrieben wird, ist beeindruckend, obwohl es nur wenige sind. Aber, wann sieht man sie schon mal so nah.
Schiessereien mit Platzpatronen, Postkutschen, die elegante Damen in die Stadt bringen, Indianer reiten in Hochgeschwindigkeit – alles das wird während der Living History präsentiert. Zuschauen macht Spaß, nebenbei lernen wir soganr noch was! Sogar zunächst unbegeisterte Kinder werden mitgerissen und können nicht genug bekommen!
Gold schürfen
Wir können uns nicht trennen von dem tollen Wildwest Leben – daher geht’s nochmal zum Klondike! Für 3,50 € bekommen wir echte Goldschürfer-Teller und dürfen unser Glück versuchen.
Freundlicherweise wird wohl der Vorrat an Gold und Glitzersteinchen in dem Teich immer wieder aufgefüllt, so dass die fleißigen Goldsucher auch immer ein Erfolgserlebnis haben. Besonders an heißen Tagen ist das hier echt eine willkommene Abwechslung.
Zuletzt gehen wir durch das Siedlerdorf zurück zum Eingang/ Ausgang. Da dürfen wir beim Friseur nochmal kurz zuschauen. Auch dieses Handwerk hat einge Veränderungen durchgemacht, wie wir feststellen können.
Im Rückblick können wir sagen, dass wir einen wirklich beeindruckenden Tag in der Westernstadt erlebt haben. Ein Besuch ist auf jeden Fall zu empfehlen. Und, wer vorher noch kein Wildwestfan war, der wird es hier sicherlich!
Und für regelmäßige Besucher gibt es tolle Angebote, die den Besuch immer wieder abwechslungsreich gestalten: Poker Night, Blockhaus bauen, Live Musik, quilten, Pferdeshows…. es findet kein Ende. Am besten, ihr schaut selber!
Preise
Kinder: 7 €
Erwachsene: 13 €
Familien: 29 €