Wir machten uns mal wieder auf, um dieses schöne Wochenende nicht zu Hause herumzusitzen. Die Vorgaben für den Ausflug: nicht zu weit von München entfernt, nicht zu steile Anstiege und ein interessantes Ziel. Haben wir alles geschafft! Es ging über den Schmugglerweg zum Klobenstein, einem Stein, der der Sage nach von der Mutter Maria gespalten wurde, weil er eine Frau unter ihm zu begraben drohte. Um dahin zu kommen, müssen wir auch noch eine Hängebrücke über die Ache überqueren. Hörte sich spannend an – wir machten uns auf den Weg.
Los geht’s: Parkplatz der Geigelsteinbahn
Abmarsch ist von dem Parkplatz der Geigelsteinbahn bei Ettenhausen. Parkgebühr für den ganzen Tag: 2 € – das ist wirklich in Ordnung. Wir folgen der guten Beschilderung zum Klobenstein über den Schlechinger Wanderweg. Zunächst geht alles sehr eben geradeweg. Über bunte Blumenwiesen hinein in den Wald.
Im Wald geht der Weg sehr breit und gut ausgebaut weiter. Ein großes Teil der gesamten Wegstrecke liegt im Schatten, so dass es auch bei Sonnenschein und Wärme gut zu laufen ist. Der Schilderung folgend biegen wir nach einiger Zeit rechts ab, auf schmalem, etwas steilerem Weg, hinauf. Ab hier ist der Weg dann für Kinderwagen nicht mehr gut geeignet. Er ist bei Regen oder vorangegangenem schlechten Wetter auch wirklich vorsichtig zu begehen, da man an einigen Stellen ins Schlittern kommen kann.
Der Weg ist auch für Kinder wirklich kurzweilig, da es immer was zu sehen gibt. Überall raschelt es, wenn man sich ruhig verhält und genau hinguckt, sieht man die kleinen braunen Waldmäuschen huschen. Die Vegetation wird größtenteils sich selber überlassen. Umgestürzte Bäume bleiben da liegen, wo es sie hinfällt. Fallen sie über den Weg, so wird lediglich der Teil aus ihnen herausgeschnitten, der den Weg versperrt. Ihre Wurzeln ragen in die Luft, sind mit Spinnweben übersäht und regen die Phantasie zu den seltsamsten Wurzelmonstern an, die man in ihnen entdecken kann. Pilze wachsen an Bäumen, unter der Rinde toter Bäume findet sich allerlei Kleingetier – zu gucken gibt’s genug!
Nach ca. 1 Stunde kommen wir zur Grenze nach Österreich. Wir können bereits einen ersten Blick nach unten auf die Ache werfen, die tief unter uns dahinrauscht.
Ein wenig später kommen wir an einer Stempelstation vorbei. Stempel werden von uns immer gerne genommen! Diese Station stanzte jedoch leider nur das Blatt, das wir ihr hinhielten – ein schöner Stempel als Erinnerung wäre uns lieber gewesen.
Ache, Hängebrücke und Klobenstein
Jetzt war es nicht mehr weit. Die Ache lag zu unseren Füßen, wir konnten auch den Uferbereich schon sehen. Ein relativ steiler Abstieg, wenn man querfeldein ginge, aber der Weg führt in schönen Serpentinen hinab. Wir sind schon sehr gespannt auf die Hängebrücke. Vor unserem inneren Auge steht ein Konstrukt wie bei Indiana Jones – Seile, blanke Holzbohlen, natürlich schwankend – mal sehen, wie wir rüber kommen!
Wir näherten uns dem Fluß und konnten auch die Brücke jetzt durch die Bäume gut erkennen – erste Enttäuschung machte sich breit. Indiana Jones war da nicht! Aber, beim Betreten der Brücke wurde klar, dass sie uns wirklich völlig ausreichte. Sie schwankte genügend und wackelte auch ein wenig beim rübergehen – war in Ordnung!
Unter der Brücke rauscht beeindruckend die Ache. Kajak- und Schlauchbootfahrer rasen auf ihr unter der Brücke hindurch und nutzen das seichte Ufergebiet für eine kurze Rast. Das machen wir auch. Das Wasser ist blau-grün, die Sonne scheint, das Ufer lockt! Aber ach! Eisig ist sie, das hält ja keiner aus. Man hat ja immer was zu mosern, aber lässig mit den Füßen im Wasser plätschern ist hier nicht. Da gefriert einem der Blutkreislauf. Sie ist halt ein echter Bergfluß, man merkt’s.
Klobenstein – Gasthaus und Wallfahrtskirche
Ausflügler können den Klobenstein auch ganz fußfaul per Auto erreichen. Deshalb ist auch der kleine Gasthof gut besucht, als wir ankommen.
Direkt oberhalb ist der Klobenstein, der geborstene Stein, der der Sage nach von der Mutter Maria gespalten wurde um einer arme Frau das Leben zu retten.
Für die Strecke hin und zurück haben wir insgesamt ca. 3,5 Stunden gebraucht. Man kann es schneller schaffen, wir haben uns aber teilweise mit unseren Naturbetrachtungen etwas aufgehalten. Der Anspruch der Strecke ist leicht. Natürlich waren einige rutschige, schlammige Stellen zu bewältigen, aber das war keine Herausforderung. Anstiege gab es verschiedene, aber auch die waren zahm und schnell bewältigt. Das ganze ist eine wirklich schöne Familienwanderung und auch für jüngere Kinder geeignet.
Lesetipps:
Das ist ja eine coole Wanderung. Ich glaub machen da auch mal einen Ausflug hin.
Ja, es lohnt sich!! nimm ein Handtuch mit, für’s Plantschen in der Ache 🙂