Ein kleiner Winterspaziergang im Schnee, ohne große Steigungen, aber auch mit kleineren Gefällen, um den Poporutscher einsetzen zu können… nicht einfach zu finden. Aber der Spitzingsee Rundweg bietet das tatsächlich an. Jetzt im Winter ist der See nicht zu sehen. Man ahnt ihn, wenn man sich die Bänke betrachtet, die vom Weg abseits einem ausgedehnten Schneefeld (den See) zugewandt sind. Da stehen zugeschneite Ferngläser herum und Rettungsringe hängen an Bäumen. Das muß der See sein – auch wenn man ihn nicht erkennen kann. Man muß schon genau hinschauen, um das Uferende und den Anfang des Gewässers erkennen zu können.
Spitzingsee Rundweg
Der Spitzingsee liegt auf ca. 1080 Metern Höhe und gilt als der größte Hochgebirgssee Bayerns. Dennoch ist der Rundweg um den See herum wirklich überschaubar und leicht zu laufen. Er zieht sich über ca. 3 Kilometer Länge immer am Ufer entlang. Wirklich gut ausgeschildert sind die Wege, die an Kreuzungen vom Rundweg abgehen, so dass man kurzentschlossen seine Miniwanderung auch ein wenig verlängern kann.
Spitzingsee Rundweg Startpunkt
Man erreicht den Ort Spitzingsee mit dem Auto und kann am Parkplatz der Taubensteinbahn, direkt am Ufer, bequem parken. Es fährt aber auch ein öffentlicher Bus vom Bahnhof Neuhaus am Schliersee hinauf, falls man sich aufgrund der Wetterlage die Auffahrt nicht zumuten möchte. Der Bus parkt direkt im Ort vor der Information. Auch von hier aus kann der Spaziergang gleich beginnen. Kutschfahrten werden übrigens auch angeboten, für all jene, die vielleicht keine Lust haben, die Gegend selber zu erkunden:
Familientauglicher Winterspaziergang
Der Seeweg, also im Prinzip die Uferpromenade, ist freigeräumt. Somit wird ein winterlicher Wanderweg für wirklich fast jeden geboten. Teilweise ist der Weg ein wenig schmal, wenn er direkt am Seeufer entlang führt, aber größtenteils steht ein breiter geräumter Weg zur Verfügung, der auch von Kinderwagen benutzt werden kann.
Der Spazierweg
Der Weg ist wirklich anspruchslos. Man geht, wie es nun mal typisch ist für einen Seeweg, in relativ gleichmäßigen Höhen immer stetig geradeaus. Es bieten sich während des Weges wunderschöne Ausblicke auf die umliegenden Gipfel, aber auch auf den See. Auf dem zugefrorenen und beschneiten See finden sich die Spuren eines Wagemutigen, der tatsächlich einmal quer rüber gelaufen ist. Eine einzelne Spur – es hat ihm keiner nachgemacht. Aber auch eingefrorene Wasserpflanzen, lange Einzapfen und unglaublich hohe Schneeberge lassen uns immer wieder anhalten und die Umgebung bestaunen.
Rodeln am Spitzingsee
Nach einem ruhigen Spaziergang kommen wir am Parkplatz der Kurvenlifts an. Nach der Ruhe rund um den See ist hier richtig viel Trubel. Ein Skilift bringt Skifahrer und Snowboarder nach oben, die hier unten in mehr oder weniger eleganten Kurven wieder ankommen und am Lift zum Stehen kommen. Wir haben Glück und können uns zum Kurvenlift-Stüberl durchschlängeln, ohne unter die Bretter zu kommen. Hier ist es nett für eine kleine Rast, man blickt auf den Skischule für Minis und kann sich die heranrasenden Skifahrer aus sicherer Distanz betrachten. Netterweise ist direkt neben der Schneepiste ein kleiner Abschnitt eines anderen Hanges für Rodler freigeräumt worden. Daneben liegen große Plastikteller-Rutschen bereit, für alle, die nicht skifahren. Das ist ja wie gemacht für uns! Eine kleine Abwechlsung vom Spaziergang:
Ab hier, so sagt die Beschilderung, geht der Weg noch 25 Minuten, dann ist man wieder am Ausgangspunkt, der Ortsmitte, zurück. Der Weg führt uns durch einen tief verschneiten Wald, etwas abseits vom Ufer, bevor wir wieder ans Seeufer zurückgeführt werden. Hier sind kleine Wegabschnitte ein wenig abschüssig, so dass sich mitgebrachte Poporutscher gut einsetzen lassen!
Das Ende des Rundwegs ist dann auch bald erreicht. 50 Meter ungefähr gehen wir dann noch an der Strasse entlang, bevor wir wieder an unserem Startpunkt ankommen. Alles in allem ein wirklich gelungener kleiner Ausflug mit Sonne, Bewegung, Bergblick und ein wenig Kinder-Rodel-Wintervergnügen. Perfekt und nur zu empfehlen!