Schon wieder wandern…? Diesmal „Wilder Kaiser“

 

„Im Frühtau zu Berge wir ziehen…“, das war ja noch nie so recht meine Passion. Hin und wieder muss aber auch ich mich dem Familienwillen beugen und die Wanderschuhe anziehen. Wobei ich mich diesmal extra erkundigte, ob es denn auch die richtig dicken Wanderschuhe sein müssen, nachdem eine Abenteuer – Tour angekündigt wurde.

Wilder Kaiser – eine abwechslungsreiche Tour

Um jedem Geschmack gerecht zu werden, wurde eine Tour ausgesucht, deren Ausgangspunkt nicht mehrere Stunden Anfahrt bedeutete. Außerdem versprach sie zwar heftigen, aber dafür angepasst kurzen Aufstieg und abwechslungsreiche Wege. Nun gut, Brote geschmiert, Rucksack gepackt und ab ins Auto.

Erste Bedingung wurde erfüllt. Relativ kurze Anfahrt – kurz hinter Kufstein, in Ellmau, waren wir auch schon am Ausgangspunkt, der Wochenbrunner Alm, angelangt. Nicht ausgemacht war jedoch, dass dieser Ausgangspunkt derartig attraktiv zum einfachen „Abhängen“ sein würde.

Auf der einen Seite der schöne Ausblick ins Tal auf Ellmau und Going und auf der anderen Seite der Wilde Kaiser mit dem Ellmauer Tor, dass sich zwar nicht sonnig, dafür aber im tiefen Nebel umso beeindruckender zeigte.

Dazu wird ein wirklich liebevoll eingerichteter uriger Gastraum geboten. Im Außengelände können Ziegen und Hirsche gestreichelt werden, während die Großen es sich auf bequemen Holzliegen mit einer Latte Macchiato bequem machen können. Zuvor noch die Füße in das rustikale Kneippbecken gesteckt, in dem, zur Begeisterung der Kinder, auch schon mal der eine oder andere Molch sitzt. Warum sollen wir jetzt noch da rauf?

Wochenbrunner Alm

Das Losgehen fällt schwer, wenn man es so gemütlich haben kann, wie hier

Okay, es war versprochen, also auf geht’s. Der erste Weg führt quer durch eine Kuhherde (nein, wir sind nirgends reingetreten) hinauf zur Gaudeamushütte.

Ja, auch wir fanden es erfreulich, dass wir nach so kurzer Zeit und so wenig Anstrengung (ca. 30 min.) schon die erste Hütte erreicht hatten. Der Weg war dorthin breit und Kinderwagen geeignet und der Anstieg mäßig. Die Kühe und große Ameisenhaufen boten genügend Abwechslung.

Gaudeamus Hütte

Das erste Ziel ist wirklich schnell erreicht, die Gaudeamus Hütte

Aber wir hielten uns nicht lange auf. Das eigentliche Ziel war die Gruttenhütte, die über verschiedene Wege erreicht werden kann. Wir entschieden uns für den Anstieg mit dem gemütlichen Namen „Klammlweg„. Der täuscht aber, gemütlich war es nicht, aber spannend.

Zunächst gesäumt von geduckten Nadelgewächsen (bin nicht so der Botaniker) auf relativ uneben geschottertem Weg, über ein trockenes Flussbett bis hin zu einem ersten Anstieg. Alles moderat und gut gehbar. Das Abenteuer kam dann in Form eines Höhenunterschieds, der über eine angebrachte Eisenleiter, Wandgriffe und eine angebrachte Kette gemeistert werden muss. Eine Kletterausrüstung hatten wir nicht, alles war gut machbar. Nachfolgende Wanderer hieften sogar einen Hund die Leiter hinauf.

Kletterleiter auf dem Klammlweg

Kletterleiter auf dem Klammlweg

 

Weiter gehen wir über schmale Wege und kommen zum „Einstieg“, dessen Ende uns an die Hüte bringen wird. Vorher noch kurz eine Rast eingelegt um uns zu rüsten für die Kletterpartie.

Über die angelegten Treppenplanken kommen wir gut nach oben. Dann heißt es, trittsicher sein und die Füße und Hände geschickt platzieren. Überall kann man gut stehen, eine leichte Kletterpartie ist es aber allemal. Eine Sicherungsausrüstung wird nicht gebraucht, Kindern muß ab und zu Hilfestellung gegeben werden, wenn die Tritte zu weit voneinander entfernt sind, aber als Abenteuer kann man es auf jeden Fall deklarieren um seine Kinde zu motivieren.

Anstieg zur Gruttenhütte

Anstieg zur Gruttenhütte

 

Gruttenhütte

Nach abwechslungsreichen 1,5 Stunden (inkl. Pause)  waren wir oben und kamen an der Gruttenhütte an. Sie bietet einen wunderbaren Blick in alle Richtungen. Leider war alles recht vernebelt, ab und zu riss es aber auf und wir konnten den Anblick des wilden Kaisers genießen.

 

Der Rückweg zog sich hin, es ging über ein Gröllfeld, das das Gehen nicht einfach machte. Der Schluß zog sich durch den Wald, recht angenehm, vor allem der Geruch der Tannen ist wunderschön. Abwärts benötigten wir vergleichsweise lang, ebenfalls ca. 1,5 Stunden, die weniger spannend waren, als der Aufstieg, aber irgendwie muss man ja wieder runterkommen vom Berg.

Alles in allem eine wirklich recht angenehme Tour, auch für Wandermuffel.

 

Lesetipps zum Ausflug Wilder Kaiser

Ein Gedanke zu „Schon wieder wandern…? Diesmal „Wilder Kaiser“

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