Der Schnee meint es dieses Jahr mit den tieferen Lagen nicht so gut. Naja, klar, der Vorteil ist, man hat eigentlich nichts zum Schippen. Der Nachteil jedoch, es gibt nicht einmal den allerkleinsten Rodelhügel irgendwo in der Nachbarschaft. Also machen wir uns bei klarem Wetter und schönstem Sonnenschein auf ins Wintersportparadies! Wir gehen Rodeln am Kranzberg.
Wo geht’s hier zum Rodeln?
Den Sessellift in Mittenwald zu finden, ist nicht ganz einfach.
Die Beschilderung ist recht dürftig und die mündlichen Hinweise „am Gasthaus vorbei und dann rechts“ waren auch nicht wirklich eindeutig, da es mehrere Gasthäuser gab. Dennoch – ein bisschen hin- und hergurken und schon haben auch wir den Sessellift am Kranzberg gefunden.
Wie kommen wir denn da rauf?
Die Preise für den Lift sind total familienfreundlich, ab 11:45 h gibt es günstige Halbtageskarten. Schlitten können auch für 4 Euro am Tag geliehen werden. Einziger Pferdefuß könnte sein, dass es hier Einzelsessel gibt. Die ganz Kleinen dürfen bei den Eltern auf dem Schoß reisen, aber für die Kinder die gerade so selbständig werden, ist das vielleicht noch nichts.
Man kann seinen Schlitten auch hinauf ziehen. Der Wanderweg und die Schlittenabfahrt sind getrennt voneinander.
Vom Lift aus kann man die tapferen Fußgänger manchmal sehen – sie haben ganz schön geschnauft! Also, ich war froh, im Sessellift nach oben zu gondeln.
Der Schlitten kommt in ein Gestell neben den Sitz und ab geht die Reise. Ungefähr 20 Minuten dauert die Fahrt nach oben. Herrlicher Ausblick in die Ferne, Ruhe zum Genießen – das allein ist den Ausflug schon wert.
Und wie geht’s wieder runter?
Oben angekommen geht man 10 Meter und steht am Start der Bahn. Selbst bei dem schönen Wetter, das wir zum Glück hatten, haben sich die Besucher sehr zerstreut. Es kam nie zu Aufläufen am Start oder Karambolagen während der Fahrt.
Die Abfahrt beginnt gleich mit Gefälle. Die Bahn ist sehr gut beschildert, so dass man immer weiß, was kommen wird. Sie ist eingestuft als „mittelschwer“, und das kommt auch gut hin.
Die Bahn wird jedem gerecht. Sie hat viele Steilstrecken, Kurven und auch durchaus mal unebene Flächen, über die der Schlitten, je nach Geschwindigkeit, ein wenig hopst. Aber auch gerade Auslaufstrecken gibt es, über die man tatsächlich seinen Schlitten mal 20 Meter ziehen muss, um wieder zur Abfahrt zu kommen.
Unten befindet sich eine recht kurze Auslaufstrecke, die den Schlitten zum Stillstand bringt. Hier muss man dann auch schnell zur Seite gehen, da die nächsten ansausen.
Die Abfahrt geht nur all zu schnell zu Ende. Wie gut ist es da, dass sich der Lift nicht weit vom Streckenende befindet. Es sind vielleicht 100 Meter, dann ist man wieder an der Talstation und kann den Lift nach oben auf’s neue besteigen.
Einkehr am Kranzberg
Wer mag, der steigt oben aus dem Sessellift und geht noch 5 Minuten den Berg hoch. Man kommt dann am Haus St. Anton an. Hier gibt es eine wunderschöne Fernsicht, einen Kinderspielplatz und die eine oder andere kleine Kalorie zum Verspeisen.
Unser Urteil zum Kranzberg
Die Bahn ist super gepflegt. Die Beschilderung gibt bei der Abfahrt ein sicheres Gefühl. Die strikte Trennung zwischen Rodelbahn und Fußweg ist absolut notwendig und sehr gut umgesetzt. Das Preis-Leistungsverhältnis ist einmalig. Auch der Einzellift ist im Grunde kein Problem. Die angestellten der Bahn sind sehr behilflich beim Ein-und Aussteigen gewesen. Wir haben für einen günstigen Preis enorm viel Spaß gehabt.
Kleiner Wermutstropfen ist die Lage – durch das Nadelöhr am Autobahnende Garmisch steht man eigentlich immer im Stau, auch die Bahnfahrt dauert ewig. Ist man aber erst einmal da, ist alles rundherum prima!
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