Der Bayerische Wald kann mit so einigen Superlativen aufwarten – wir haben eine davon erleben wollen: den längsten Baumwipfelpfad weltweit. Inklusive der Rampe, die sich in das „Ei“ zum Aussichtspunkt über den Bayerischen Wald hinaufschlängelt, mißt der Pfad immerhin 1.300 Meter. Für Groß und Klein ist der Weg beeindruckend. Hier langweilt sich keiner! Denn, wann kann man schon mal einer Fichte in die Baumkrone fassen?

Baumwipfelpfad – beeindruckender Weg zwischen den Wipfeln

Den Baumwipfelpfad kann man als zahlender Übernachtungsgast im Bayerischen Wald kostenlos mit dem Igelbus errreichen. Auf den Fahrschein bekommt man sogar noch 1 Euro Nachlass beim Eintritt!

Kommt man mit dem PKW, so findet man genügend Parkplätze direkt vor Ort – es ist auch gut ausgeschildert und auf jeden Fall zu finden. Direkt am Parkplatz befindet sich auch der Eingang.

Eingangsbereich zum Baumwipfelpfad

Startpunkt Baumwipfelpfad

Zum „Kassenhäuschen“ des Baumwipfelpades müssen ein paar Stufen erklommen werden. Für Rollstühle und Kinderwagen gibt es an dieser Stelle einen Fahrstuhl. Der gesamte Rest des Weges ist „barrierefrei“, also auch das Wegende, und ist damit für jedermann zu bewältigen. Der Weg beginnt direkt hinter der Kasse. An zahlreichen Tafeln wird das Leben im Wald und das Wachsen der Bäume wirklich wunderbar veranschaulicht. Wer sich viel Zeit mitgenommen hat, kann hier Stunden verbringen, jede Tafel studieren und sich mit den Erlebnisstationen beschäftigen.

Der Erlebnis-Pfad durch die Wipfel

Vollkommen aus Holz gearbeitet und auf Stützen stehen, schlängelt sich der weg durch die Baumwipfel. er passt sich bestens der Umgebung an – man nimmt teilweise gar nicht wahr, wie hoch man sich eigentlich befindet. Lediglich dank der kleinen Infotafeln am Geländer, wird dem Besucher veranschaulicht, dass er sich, immer variierend, auf einer Höhe zwischen 8 und 25 Metern befindet.

Langeweile kommt nicht auf! Wem es auf dem soliden Plankenweg zu fade wird, der kann sich an den Erlebnisstationen vergnügen.

Erlebnisstation: freier Blick nach unten!

Bestens gesichert durch Netze kann man hier an Seil- und Wackelbrücken sein Balanciervermögen testen und gleichzeit einen ungefährlichen schwindelerregenden Blick nach unten riskieren.

Informationen über den Wald, die Bäume und die tierischen Bewohner sind interessant und auch kindgerecht aufbereitet. Es macht Spass, hier stehen zu bleiben und sich alles durchzulesen. Zwischendurch giibt es auch mal ein kleines Quiz, dass die Informationsvermittlung zusätzlich auflockert.

Baumwipfelpfad – eine Infostation, die das Lesen nicht langweilig werden lässt.

Der Baumturm – oder besser „das Ei“

Warum der Baumturm nicht mehr Baumturm heißt, sondern eher „Ei“ genannt wird, wird klar, sobald man ihn sieht. Es ist eben ein Ei und kein Turm! 🙂

Der Baumturm, der eigentlich eher ein Ei ist

Das Ei bildet einen wirklich würdigen Abschluß für den sowieso schon beeindruckenden Waldpfad. In gemächlicher Steigung führt der Weg nun innerhalb des Eies spiralförmig bergan. Keine Angst, hier wird niemandem schwindelig. Jede neu geschaffte Etage bringt neue Ausblicke. Besonders bei klarem Wetter ist der Weg hinauf wirklich jeden Schritt wert.
Umsichtig eingebaut wurden die 3 alten Tannen und Buchen, die sich in der Mitte des Eies befinden. Ihre Äste ragen teilweise bis an den Weg, der sich scheinbar nur zum Zweck der Baumansicht um sie herumschlängelt.

Der Weg schlängelt sich im Inneren des Eies hinauf zur Aussichtsplattform

Aber, unser eigentliches Ziel ist die Aussichtsplattform oben, von der aus dem Besucher ein wunderbarer Blick über den Bayerischen Wald geboten wird.

Aussichtsplattform in 44 Meter Höhe

Zu unseren Füßen liegt nun der Baumwipfelpfad. Aber in gar nicht allzu weiter Entfernung sehen wir den Rachel und den Lusen. Der Bayerische als auch der Böhmische Wald breiten sich vor uns aus.

Lusen – beindruckende Fernsicht. Der Gipfel mit seinen Felsbröcken ist gut zu erkennen.

Mit kleinen Täfelchen am Geländer werden die Berge und die Entfernungen erklärt.  Auch für kleine Kinder ist die Plattform sicher gestaltet. Kinderwagen und auch Rollstühle müssen jedoch auf dem Plateau darunter, auf ca 40 Meter Höhen halt machen, da die eigentlich Plattform nur über eine kleine Treppe zu erreichen ist.

Oben angekommen beeindruckt das „Ei“ mit einer tollen Aussicht

Für wen eignet sich der Ausflug zum Baumwipfelpfad?

Der Baumwipfelpfad ist tatsächlich für die ganze Familie empfehlenswert. Sowohl für die Kleinen im Kinderwagen, als auch für die etwas älteren, die viellleicht nicht mehr ganz so gut zu Fuß sind. Und für alle bietet sich ein abwechlungsreiches Erlebnis!

Preise:
Die Preise haben von 2011 auf 2012 nicht angezogen.

Erwachsene: 8 €
Kinder zwischen 6 und 17 Jahren: 6 €
Familie: 19 €
Führungen können dazu gebucht werden. Täglich findet eine um 14.30 statt und kostet zusätzlich 3 €
Sonderführungen für Gruppen sind ebenfalls möglich. Bitte Anfrage unter 08558-97 40 74

Öffnungszeiten:
Der Baumwipfelpfad hat immer geöffnet, nur  nicht am 24. Dezember. Bei besonders schlechten Witterungsverhältnissen wie Hagel und Sturm wird auch nicht geöffnet.

Noch mehr Bäume angucken?
Der Seelensteig bei Spiegelau bietet einen kleinen schönen Spaziergang durch einen seit 1995 naturbelassenen Wildwald.